Was ist die Expodisc?
Die Expodisc ist eine Art Plastik-Scheibe, die wie eine Graukarte funktioniert. Ich empfehle die Expodisc (Amazon Affiliate Link) mit Halsband zu nutzen, denn es gibt sie auch mit einem Griff nur kann man sie dann wie Objektivdeckel leicht verlieren. Ich hänge sie mir meist einfach immer um den Hals und habe sie so griffbereit. Außerdem würde ich sie in der größten Größe kaufen, denn wichtig ist nur, dass die Expodisc das gesamte Objektiv vorne abdeckt, dafür kann sie ruhig auch größer sein.
Wofür nutzt man sie?
Mit der Expodisc stellt man manuell den Weißabgleich direkt in der Kamera ein. Dieser passt dann spezifisch zur Location und den vorhandenen Lichtverhältnissen. Wann immer sich entweder die Location oder das Licht ändert, stelle ich den Weißabgleich mit der Expodisc erneut ein.
Disclaimer: Das ist MEINE Variante den Weißabgleich einzustellen. Warum ich den automatischen Weißabgleich nicht gerne mag, erzähle ich später und mit Kelvin bin ich einfach nie warm geworden. Wenn du für dich schon deine Variante gefunden hast, dann ist das klasse 🙂
Wie nutzt man sie? (Canon)
Diese Anleitung ist speziell für Canon Kameras – solltest du Nikon, Sony oder ein anderes Kamerasystem haben, müsstest du online nach der richtigen Anleitung schauen, denn da gibt es tatsächlich leichte Änderungen.
Ich gehe wie folgt vor:
- Wähle in der Kamera den Weißabgleich und stelle ihn auf Custom/Manuell
- Stell dann ISO, Blende & Belichtung so ein, wie du es gerade brauchst
- Stelle am Objektiv von Autofokus auf manuellen Fokus um
- Laufe zu deinem Pärchen, stelle dich direkt vor sie und dreh dich dann um
- Die Kamera zeigt nun zu der Stelle, von der du gleich fotografieren wirst
- Neige die Kamera leicht nach oben zur größten Lichtquelle / dem Himmel
- Lege die Expodisc auf das Objektiv
- Die milchige Seite nach innen, das Bienenwaben Muster nach außen
- Schieß ein Foto
- Stell das Objektiv wieder auf Autofokus zurück
- Wähle im Menü nun Custom Weißabgleich einstellen aus
- Drücke auf Okay bei dem grauen Bild, welches du gerade geschossen hast
- Fertig
Das Ganze dauert bei mir tatsächlich so 30 Sekunden. Am Anfang erkläre ich auch meinem Paar immer was ich mache und warum. Irgendwann wird es zum Running Gag, dass ich immer bei ihnen kuscheln komme.
Was sind die Nachteile sie NICHT zu nutzen?
Es heißt ja eigentlich, dass der automatische Weißabgleich so praktisch ist, weil man diesen ja eh nachträglich in Lightroom einstellen kann. Das Problem dabei ist, dass dieser bei jedem Bild entsprechend auch leicht unterschiedlich sein kann. Das heißt in jedem Bild muss neu korrigiert werden, damit der Weißabgleich stimmt und die Hauttöne gut und richtig aussehen. Das ist mir ehrlich zu viel Arbeit!
Warum der Weißabgleich so wichtig ist, habe ich auch schon mal beschrieben: Das 1×1 vom richtigen Weißabgleich.
Was sind die Vorteile?
Für mich ist es ein riesiger Vorteil einfach super schnell in der Bildbearbeitung zu sein. Ich nehme mir meist das 1. Bild aus einem “Set” (also gleiche Location / Lichtverhältnisse), bearbeite das und synchronisiere meine Bearbeitung auf das gesamte Set. Das dauert nur Sekunden und ich muss nur noch den Bildschnitt anpassen, schon bin ich fertig. Mein Weißabgleich ist dabei immer gleich und ich kann Anpassungen leicht am 1. Bild des Sets vornehmen.
Was sind die Nachteile?
Bei meinen Kameras davor war der Weißabgleich mit der Expodisc immer etwas zu warm. Das musste ich jedes Mal auf’s Neue korrigieren. Mit meiner spiegellosen Kamera ist das jetzt nicht mehr so und meist stimmt er schon genau so wie ich es haben will. Früher konnte ich die Expodisc auch nicht in Innenräumen nutzen, denn da waren die Bilder immer grün. Es war dann sehr schwer ordentliche Hauttöne zu erhalten; aber auch das ist jetzt nicht mehr so.
Es gibt eine kritische Stelle am Hochzeitstag: Das sind schnelle Wechsel von Innen/Außen und andersrum. Also beispielsweise beim Auszug aus dem Standesamt. Wenn das Paar dann aufgeregt ist und mir nicht eine Minute Vorsprung lässt, muss ich eine freie Sekunde abwarten, um den Weißabgleich erneut einzustellen.
Und: Am Anfang kann es passieren, dass man vergisst das Objektiv von manuell wieder zurück auf den Autofokus zu stellen. Das ist natürlich ärgerlich, wenn man das erst später bemerkt. Den Fehler macht man 1x und dann nie wieder!
